Holzbau vom Feinsten

Die Firma Georg Schröder kennt sich mit Dachstühlen, Fassaden und Innenausbau aus – und mit modernem Holzrahmenbau. Selbst mehrstöckige Wohnhäuser entstehen in der Bockum-Höveler Werkstatt.

Wie edel und modern Holzrahmenbau wirkt ist in der Kita „Mondscheinweg“ in Drensteinfurt zu sehen: Eine klare architektonische Formensprache betont den Kontrast zwischen den warmen Naturholztönen und weiß verputzten Wänden, große Fenster und offene Galerien lassen den Raum großzügig wirken. Realisiert hat das ein Unternehmen, das in ganz Westfalen als Spezialist für modernen Holzrahmenbau gilt: die Georg Schröder Schreinerei und Holzbau GmbH aus Bockum-Hövel. In diesem Jahr feierte sie ihr 100-jähriges Jubiläum.

Zum 100-jährigen Jubiläum, den die Firma am Tag des Handwerks im September feierte, gratulierten prominente Gäste. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hielt eine Rede, Oberbürgermeister Marc Herter und der Geschäftsführer der Handwerkskammer Dortmund, Carsten Harder, würdigten die Leistungen des Holzbaubetriebs in Grußworten vor etwa 120 Gästen. 

Beispielhaft für viele andere Handwerksbetriebe verbindet Schröder Holzbau Tradition und
Innovation für einen nachhaltigen Erfolg.

Neben der unternehmerischen Tätigkeit ist Berthold Schröder seit 2014 ehrenamtlich Präsident der Handwerkskammer Dortmund und seit 2021 auch des Westdeutschen Handwerkskammertags. Seine Frau Mechthild Schröder kümmert sich um das Marketing und die Buchhaltung. Auch sie engagiert sich in verschiedenen Netzwerken, unter anderem leitet sie den Arbeitskreis der Unternehmerfrauen im Handwerk.

Die Bereitschaft, sich stetig weiterzuentwickeln, hat das Unternehmen über Generationen hinweg begleitet. Gegründet wurde es 1924 von Zimmermeister Georg Schröder. Ob es sich um den Wiederaufbau des Betriebs 1952 nach dem frühen Tod des Firmengründers oder um die Expansion und Umsiedelung 1972 in das Gewerbegebiet an der Römerstraße handelt, Schröder hat sich immer wieder an die veränderten Anforderungen der Zeit angepasst.

„Als ich meine Lehre 1977 begonnen habe, hatten wir nicht einmal einen Gabelstapler und mussten die Holzbalken von Hand sortieren, wenn sie morgens vom LKW abgekippt wurden. Die Dachstühle wurden im Hof 1:1 aufgebaut, um sie später auf der Baustelle zu montieren“, erinnert sich Berthold Schröder. Heute ist die Arbeitsweise längst Geschichte. Dank moderner CAD-Technologie werden Dachstühle und ganze Häuser vorab digital in 3D geplant und simuliert. „Die technische Entwicklung hat sich enorm beschleunigt“, sagt Berthold Schröder.

Sein Sohn Adrian Schröder, der 2020 mit in die Geschäftsleitung einstieg, führte IFC-Schnittstellen ein, um die Pläne von Architekten und Fachplanern direkt einzulesen. Perspektivisch bereitet er das Unternehmen auf Building Information Modeling (BIM) vor. Durch BIM entsteht ein digitaler Zwilling eines Bauprojekts, in dem alle Details dokumentiert werden. „Das macht es möglich, dass man auch noch nach Jahrzehnten weiß, woher beispielsweise eine Türklinke stammt“, erklärt er. Damit wird nicht nur der Bauprozess optimiert, sondern auch die langfristige Instandhaltung und Wartung eines Gebäudes.

Moderner Holzbau: Nachhaltigkeit im Fokus

Adrian Schröder ist ein Verfechter des modernen Holzbaus. „Die Zukunft des Bauens liegt in der intelligenten Nutzung natürlicher Ressourcen“, erklärt er. „Holz bietet uns als nachwachsender Rohstoff unzählige Möglichkeiten, und dank modernster Technik können wir Bauprojekte effizienter und umweltfreundlicher gestalten.“

Holzbau Schröder ist in der Region einer der führenden Anbieter für Holzrahmenbau. Dieser Bereich macht mittlerweile rund 70 Prozent des Umsatzes aus. Zurzeit werden in der Werkshalle in Bockum-Hövel Elemente für ein mehrstöckiges Wohngebäude vorbereitet. Referenzprojekte wie die Kita in Drensteinfurt oder eine Gesamtschule in Bochum zeigen, dass Holzbau längst nicht mehr nur für private Einfamilienhäuser eingesetzt wird. Auch bei öffentlichen Aufträgen kommt der nachhaltige Rohstoff immer häufiger zum Einsatz. Neben dem Holzbau bietet das Unternehmen ein breites Leistungsspektrum, das Dachstühle, Dachsanierungen, Fassaden, den Innenausbau sowie Fenster und Haustüren umfasst.

Eine Stärke von Familienbetrieben sieht Berthold Schröder darin, über die eigene Generation hinauszublicken: „Wir investieren heute in die Zukunft, um für die nächsten Jahrzehnte gut vorbereitet zu sein.“ Das betrifft nicht nur den Ausbau technischer Innovationen, sondern auch die Ausbildung von Nachwuchskräften. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 26 Mitarbeiter:innen und fünf Auszubildende. Zusätzlich bietet die Firma eine Einstiegsqualifizierung an, um jungen Menschen den Einstieg ins Handwerk zu erleichtern.


Fotogalerie: © Werkstatt: Heinz Feußner, Kita: abdelkader Architekten, Gruppenfoto: Mirko Waltermann


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