IMPULS.DIGI 03/2024
Das Online­magazin

HAMM VOM FEINSTEN - KUNST, LUXUS, LIVESTYLE

Zu schön, um hamm zu sein?

Neben mir der Bassist mit wummernden Bässen, vor mir der Sänger, hinter mir der Schlagzeuger, 60.000 Fans beim Livekonzert, und ich stehe wie die Bühnenskulptur bei Kapelle Petra mitten auf der Bühne. Ich öffne die Augen und stehe in einem der acht Hörräume bei „Auditorium“ in Hamm. Es ist unfassbar, welche Akustik Sebastian Schwarte und sein 50-köpfiges Team hervorzaubern können. Es ist nicht übertrieben, Auditorium als eines der Aushängeschilder Hamms zu beschreiben. Und das nicht nur regional, in Deutschland oder Europa. Sogar weltweit ist das, was die Hammer Klangexperten anbieten, „state of the art“. Es geht um High-End-Audio für Musikliebhaber. Es geht um Kunst, Lifestyle, Luxus. Klangerlebnisse im absoluten High-End-Bereich haben ihren Wert. Ein absoluter Spitzenlautsprecher kann auch schon mal sechsstellig sein, ein Tonabnehmer vierstellig.

Kunst, Lifestyle und Luxus sind das Gegenteil von Beliebigkeit. Es ist schön, dass es auch diese spannenden Themen in unserer Stadt gibt. Alles andere als beliebig ist auch das, was auf dem CreativRevier Heinrich Robert entsteht. Auch wenn es später viele Flächen für Ansiedlungen gibt, füllen sich die alten Gewerke schon jetzt mit Leben. Ob Kunst, Kaffee oder Pole-Dance: kreative Köpfe, Menschen, die das Besondere – das Nichtbeliebige – wollen, zieht es schon jetzt dorthin.

Aus der weiten Welt zurückgekommen ist der Koch Martin Weete. Er hat vor gut zwei Jahren das Kreuzfahrtschiff mit dem kleinen, feinen Hamtec-Bistro getauscht. Er schätzt die Nähe zu den Kunden. Und die Hamtec-Mieter und viele der umliegenden Unternehmen schätzen seine internationalen Kochkünste. Mein Favorit ist ein Curry-Kichererbsen-Dal. Vor allem bei den vegetarischen Gerichten fließt viel von seinen ehemaligen, asiatischen Schiffskollegen ein. Das freut mich natürlich ganz besonders. Aber keine Sorge, das Dienstagsschnitzel ist ebenfalls fester Bestandteil des Küchenplans wie auch das Frikadellenbrötchen. Ein Besuch lohnt in jedem Fall. Bezahlen kann man seit Neuestem im Bistro auch mit der digitalen Hammer Karte, die sich übrigens auch bei Unternehmen immer größerer Beliebtheit erfreut. Die Hammer Karte erfüllt die Voraussetzungen für den steuer- und abgabenfreien Sachbezug für Mitarbeitende. So kann man Fachkräfte an sich binden und etwas für Hamm tun. Denn das Geld bleibt in der Stadt, was unseren Einzelhandel besonders in der Vorweihnachtszeit freut. 

Nun wünsche ich Ihnen zum Jahresende noch den Luxus besinnlicher Tage, Zeit für die schönen Dinge des ­Lebens und viel Erfolg für ein nächstes Jahr voll unternehmerischer Kreativität!

Ihr


Pascal Ledune

Während große Pläne Wirklichkeit werden, zieht das Leben schon im Kleinen ein.

Wer zum ersten Mal das CreativRevier Heinrich Robert besucht, staunt erst einmal: über die Dimensionen des Bergbaus und die sakral anmutende Industriearchitektur, über prachtvolle Buntglasfenster und riesige Kauen, in denen hunderte von Körben vom täglichen Schichtwechsel zeugen. Auch über all die Spuren der Bergleute, die hier gearbeitet haben. Handgeschriebene Schilder mit Warnhinweisen und Würstchenpreisen, abgetretene Stufen, altes Werkzeug, wucherndes Grün zwischen rostigen Eisen.

Als 2010 die Maschinen im Bergwerk verstummten, ging eine Ära zu Ende. Die letzte der vier großen Zechen in Hamm war geschlossen, und zurück blieb ein riesiges Areal von 53 Hektar mit den monumentalen Zeugen der Bergbaugeschichte. Der 64 Meter hohe Förderturm, die ehrwürdige Lohnhalle, imposante Waschkauen und das schicke Verwaltungsgebäude erinnern an Zeiten, als hier bis zu 5.000 Bergleute arbeiteten.

Einst ein verschlossener Ort, fast wie eine „verbotene Stadt“, beginnt das Areal heute, als CreativRevier Heinrich Robert ein von Leben erfüllter Anlaufpunkt im Westen Hamms zu werden.

Fertig ist hier noch nichts. „Gerade das macht den besonderen Reiz des Geländes aus“, sagt Elmar Marx als Geschäftsführer der Caritas, die in diesem Jahr mit der Jugendwerkstatt in den Direktorentrakt des Bergwerks einzog, als einer von mehr als zehn Mietern im CreativRevier. Im Übergang von der Vergangenheit in die Zukunft, vom verlassenen Bergwerk zum lebendigen Stadtquartier, müssen unterschiedliche Interessen koordiniert werden. Da ist die RAG als Eigentümer, da sind die Bürgerinnen und Bürger, die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung. Früh war auch Jürgen Tempelmann mit seiner Prisma GmbH & Co. KG als Investor eingestiegen. Ihm gehörten heute ein großer Teil der Gebäude und Flächen im Herzen des CreativReviers.


CreativQuartier

Das CreativQuartier mit den zum Teil denkmalgeschützten Bergwerksgebäuden ist das Herzstück des 53 Hektar großen Gesamtareals, des „CreativReviers“. Im CreativRevier sind Flächen für Wohnen und Gewerbe und Einzelhandel vorgesehen. Grafik: postwelters | Partner Stand 2022

Die IMPULS, damals noch Wirtschaftsförderung Hamm, nahm sich der Herausforderung an und gründete Ende 2017 die Entwicklungsagentur CreativRevier Heinrich Robert GmbH, an der auch die RAG und die Prisma als Gesellschafter beteiligt sind. Sie ließ aus Mittel des Landes NRW das Gelände vermessen, beauftragte Gutachten und begleitete die notwendigen berg- und planungsrechtlichen Schritte. Ende 2023 wurden vom Stadtrat vier Bebauungspläne verabschiedet. Schwerpunkte sind Wohnen, Gewerbe, Einzelhandel und das historische „CreativQuartier“ mit den denkmalgeschützten Gebäuden, wo vor allem Kunst, Kultur, Kreativ- und Freizeitwirtschaft einen Ort zur Entfaltung finden sollen.

Doch so beeindruckend das alles auch wirkt – wer braucht so etwas wie zum Beispiel die riesige Halle der Weißkaue? Wie macht man daraus kleinere Einheiten, die man nachhaltig beheizen, belüften, belichten und letztendlich vermarkten kann? Geht das überhaupt? – Der Entwurf eines niederländischen Büros zeigte eine Lösung auf: Ein Konzept aus integrierten Kuben, die flexibel für Wohnen, Gewerbe und Handel nutzbar sind und in mehreren Stockwerken eingezogen werden, machen die Fläche nutzbar, ohne den imposanten Raumeindruck zu zerstören.

Ob die Zukunft wirklich so oder ganz anders aussehen wird, ist noch offen. Noch sind Bauarbeiter mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Noch tauchen immer wieder Überraschungen und Schwierigkeiten auf. Der Brand des Kühlturms im November war ein Beispiel. Doch während die großen Pläne reifen, hat eine ganze Reihe kreativer Köpfe bereits damit begonnen, ihre eigenen Zukunftsvisionen umzusetzen. Statt starre Pläne vorzugeben, lässt das CreativRevier Raum für organische Entwicklungen. Schritt für Schritt kehrt Lebens ins Revier zurück.

In der Lohnhalle lockt inzwischen das Café de Wendel mit Ambiente und Torten. Über dem Café haben sich Enya Kattwinkel und Jessica Kerkmann mit waves ihren Traum vom Pole-Dance- und Pilatesstudio erfüllt. Nebenan arbeitet Simon Thon an Gemälden. Und im Verwaltungsgebäude, dem edelsten Teil der Anlage, hat die Caritas eine Jugendwerkstatt eingerichtet mit Holzwerkstatt und Lehrküche im Erdgeschoss und Schulungs- und Sozialräumen im Obergeschoss. Alle berichten, dass das besondere Ambiente des Ortes auch viele Teilnehmer:innen und Gäste anzieht.

Auch Fachbesuchee:innen zieht das Projekt an. Im Oktober war das CreativRevier Station einer Exkursion eines niederländischen Planungsverbands durch die Metropolregion Rhein-Ruhr. Nach Projekten in Köln, Duisburg und Dortmund besichtigten sie das CreativRevier und informierten sich über die Planung. Bemerkenswert fanden sie unter anderem, dass das Projekt sich nicht erst mit fertigen Konzepten präsentierte. Die Mieter brachten Leben und Ideen ein, bevor die Pläne bis ins letzte Detail fixiert waren. „Das ist etwas, was wir in den Niederlanden so nicht sehen“, bemerkte ein Gast. „Hier wird das Potenzial genutzt, auch wenn die Entwicklung noch im Gange ist.“ Das Unfertige gehört hier zum Programm. Für das besondere Ambiente und das kreative Umfeld nehmen sie auch manche Unbequemlichkeiten und Risiken in Kauf.

Denn das CreativRevier Heinrich Robert bleibt ein Ort der Gegensätze, an dem Erinnerungen an eine vergangene Industrieära neue Impulse für Kultur und Gemeinschaft geben können.

Vermietungen und Veranstaltungen

Im CreativRevier Heinrich Robert ist noch viel Platz für kreative Köpfe!
Ansprechpartner für Vermietungen und Veranstaltungen ist Andreas Heuser.
Telefon 02362/943040
info@creativrevier-hamm.de


Fotogalerie: © Nico Schmitz


„Es läuft super. Vor allem freitags ist das Café richtig voll, neugierige Gäste kommen teilweise von weit her, und es werden immer mehr.

„Das CreativRevier ist für mich wie ein eigener Kosmos. Ich genieße das jeden Morgen, wenn ich hier mit meinem Fahrrad ankomme. Der Abstand zum Alltag öffnet den Horizont.“

„Wir behalten das Gelände im Auge. Ich liebe den Ort, die Ruhe hier draußen, die Natur – und dann wieder große Events und die Gemeinschaft mit den anderen Mietern, die alle etwas bewegen. Es ist etwas ganz Besonderes, hier dazuzugehören.“

„Das Umfeld passt zu uns. Wir stehen nicht für Standard-­Lösungen, sondern für Kreativität und Individualität. Auch bei unseren Kunden kommt das gut an.“

„Dies ist ein Ort der Transformation. Hier ist etwas zu Ende gegangen, daraus entsteht etwas Neues und Großes. Dazwischen liegen Baustellen, Übergangszeiten, die manchmal auch anstrengend sind. Manche unserer Teilnehmenden haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Der Ort inspiriert sie und macht ihnen Mut.“

„Wir lieben diesen Ort, er ist etwas Besonderes. Das sehen auch unsere Teilnehmenden so, sie kommen gerne aufs Revier. Viele schätzen den Mix aus Industrieambiente und modernem Design.“

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Die Kunst, das Geld und das Leben

Simon Thon war einer der ersten Mieter im CreativRevier Heinrich Robert. Im Gespräch kamen wir schnell auf grundsätzliche Fragen.

Bist du Künstler?

Simon Thon: Ich habe an einer Kunstakademie studiert, ich male und verkaufe Bilder, die Malerei ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Bin ich deswegen Künstler? Den größten Teil meines Lebensunterhalts verdiene ich mit Porträtfotos und mittlerweile vor allem mit Firmenvideos. Da bin ich Dienstleister. Und doch, gerade meine Porträtfotos sind für mich auch ein Teil meiner Kunst.

Welchen Stellenwert hat die Selbstständigkeit für dich?

Simon Thon: Es gab einen Zeitpunkt in meinem Leben, an dem ich ins Zweifeln geriet und überlegte, ob ich nicht doch eine Anstellung anstreben sollte. Da kam viel zusammen: Corona ließ meine Auftragssituation einbrechen, ich hatte gesundheitliche Probleme und wurde gleichzeitig Vater. Ich zweifelte, entschied mich dann aber doch für die Fortführung meiner Selbstständigkeit. Ich habe es nicht bereut.

Warum bist du ins CreativRevier gezogen?

Simon Thon: Der Ort hier hat mich vom ersten Augenblick an begeistert. Zunächst schreckte mich jedoch die Entfernung ab, ich wohne in der Innenstadt, hatte ein Atelier in der Galerie der Disziplinen am Museumsquartier gemietet. Doch dann bot sich die Möglichkeit für ein deutlich größeres und helleres Atelier im CreativRevier. Mittlerweile liebe ich es, jeden Morgen mit dem Fahrrad hier rauszufahren, zu sehen, wie die Fördertürme vor mir erscheinen und schließlich hier in einen eigenen Kosmos einzutauchen.

Was hast du dir für die nächste Zeit vorgenommen?

Simon Thon: Mich häufiger einzumischen. Vor einiger Zeit habe ich beschlossen, das zu meiner persönlichen Challenge zu machen. Es gibt besorgniserregende Entwicklungen in der Gesellschaft, so viel Frust, Hass und Resignation. Das will ich nicht hinnehmen.Ich möchte dazu beitragen, dass es in eine andere Richtung geht. Das beginnt damit, auch dann das Gespräch zu suchen, wenn man nicht einer Meinung ist.

www.simonthon.com

www.simonthongalerie.com

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Schöne Möbel für Generationen

Es duftet angenehm nach neuen Möbeln und Teppichen, nach echtem Holz und Leder. Wer das Möbelhaus Wagner an der Soester Straße in Ostwennemar betritt, der möchte sofort einziehen, so wohnlich wirkt die Ausstellung. Warme Farben und liebevoll ausdekorierte Kojen mit Wohnbeispielen machen den Rundgang zu einem kleinen Vergnügen. Und man merkt direkt, dass hier ein Team gemeinschaftlich hinter der Geschäftsidee steht: „Einfach schöne Möbel verkaufen!“

Seit 75 Jahren versorgt das Einrichtungshaus Wagner Generationen von Hammern mit Möbeln, Geschirr, Wohntextilien und allem, was man sonst noch zum Wohnen braucht. 1949 von Kurt Wagner gegründet, lag der Schwerpunkt aber zunächst noch woanders. Marc Wagner, der das Einrichtungshaus heute leitet, fasst die Entwicklung der vergangenen 74 Jahre zusammen: „In den Nachkriegsjahren ging es vor allem um praktische und haltbare Einrichtungen, auf Schönheit wurde kein Wert gelegt. Ab den 1970er-Jahren dann rückten Gemütlichkeit und Schönheit wieder in den Mittelpunkt, mein Vater Hans verkaufte dann überwiegend hochwertige Rustikalmöbel. Und heute setzen wir auf qualitativ hochwertige Systemmöbel und Küchen.“ Dazwischen: Wirtschafswunderjahre, Öl- und Kohlekrise, Corona, Energiekrise. Turbulente Jahre – doch Familie Wagner verstand es immer, sich den Veränderungen anzupassen. Ihr Erfolgsrezept: Man war nicht nur nah bei den Herstellern und Lieferanten, sondern vor allem nah am Kunden.

 Das sind im Besonderen Kunden aus Hamm. „Wir haben nie daran gedacht, aus Hamm wegzugehen. Auch nicht, als ab den 1980erJahren die großen Möbelhäuser kamen“, erzählt Marc Wagner. „Denn die Hammer und wir – das passt einfach zusammen! Auch in Krisenzeiten haben uns unsere Kundinnen und Kunden immer die Treue gehalten. Genauso wie wir für unsere Kundschaft da waren.“ 

 „Mit der Zeit gehen“ – dafür steht auch der Kreativraum, in dem ein 75 Zoll großer Bildschirm Video-Beratungsgespräche möglich macht und ein im wahrsten Sinne des Wortes gern gesehenes Hilfsmittel bei der Gestaltung von Wohnträumen ist. „Stellt uns der Kunde die Maße und vielleicht sogar Fotos seiner Wohnung zur Verfügung, können wir alle Räume mit den gewünschten neuen Möbeln darstellen. Der Kunde kann so die neue Einrichtung und die Wirkung der Möbel im Raum sehen“, erklärt Marc Wagner. Zudem können im tageslichthellen Kreativraum Stoff- und Materialproben viel besser eingeschätzt werden. Fehlkäufe sind damit praktisch ausgeschlossen – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.


Fotogalerie: © Heinz Feußner


Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist für das Möbelhaus nichts Neues. „Nachhaltigkeit fängt bei uns mit einer guten Beratung an. Der Kunde soll sich sofort mit seinen neuen Möbeln wohlfühlen und lange Freude daran haben.“ Damit hört das Thema aber noch lange nicht auf. Denn damit man lange Freude an seinen Möbeln hat, gehört ein fachgerechter Aufbau dazu. Und hier punktet das Möbelhaus mit zwei fest angestellten Schreinern. „Sie sorgen nicht nur für einen tadellosen Aufbau der Möbel und Küchen in den vier Wänden der Kundinnen und Kunden, sondern übernehmen auch Reparaturen oder Umbauten, damit Schönes auch schön bleibt“, so Marc Wagner. Sind nach Jahrzehnten die Beschläge an den Türen ausgeleiert oder ist doch einmal die ein oder andere hässliche Schramme entstanden: Das Schreinerteam kann’s richten. „Inzwischen kümmern wir uns auch schon mal um hier verkaufte Möbel, die bereits in der zweiten oder gar dritten Generation von der Familie geliebt und genutzt werden“, schmunzelt Marc Wagner. 

Intensiver geworden ist in den vergangenen ­Jahren die Zusammenarbeit mit lokalen und 
regionalen Unternehmen.

„Wir bieten Komplettlösungen an, das heißt, dass wir Räume auf Wunsch komplett denken – also von den Möbeln über Fensterdekorationen bis zur Wandfarbe. Bei Küchen gehören natürlich auch Gewerke wie Klempnerei oder Elektroinstallation zwingend dazu. Dafür arbeiten wir mit uns vertrauten Handwerkern hier vor Ort zusammen. Und bei den Herstellern achten wir nicht nur auf Qualität und das Design der Produkte, sondern auf Nachhaltigkeit und Herkunft.“

Seit 2011 trägt das Möbelhaus auch das Siegel „Echter Hammer“. Für die in Braam alteingesessene Familie Wagner war das Bemühen um diesen lokalen Qualitätsnachweis eine Selbstverständlichkeit. „Wir waren schon vor der Erfindung des Qualitätssiegels im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Hammer – schön, dass wir das damit auch schwarz auf weiß haben“, findet Marc Wagner. 

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Holzbau vom Feinsten

Die Firma Georg Schröder kennt sich mit Dachstühlen, Fassaden und Innenausbau aus – und mit modernem Holzrahmenbau. Selbst mehrstöckige Wohnhäuser entstehen in der Bockum-Höveler Werkstatt.

Wie edel und modern Holzrahmenbau wirkt ist in der Kita „Mondscheinweg“ in Drensteinfurt zu sehen: Eine klare architektonische Formensprache betont den Kontrast zwischen den warmen Naturholztönen und weiß verputzten Wänden, große Fenster und offene Galerien lassen den Raum großzügig wirken. Realisiert hat das ein Unternehmen, das in ganz Westfalen als Spezialist für modernen Holzrahmenbau gilt: die Georg Schröder Schreinerei und Holzbau GmbH aus Bockum-Hövel. In diesem Jahr feierte sie ihr 100-jähriges Jubiläum.

Zum 100-jährigen Jubiläum, den die Firma am Tag des Handwerks im September feierte, gratulierten prominente Gäste. Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hielt eine Rede, Oberbürgermeister Marc Herter und der Geschäftsführer der Handwerkskammer Dortmund, Carsten Harder, würdigten die Leistungen des Holzbaubetriebs in Grußworten vor etwa 120 Gästen. 

Beispielhaft für viele andere Handwerksbetriebe verbindet Schröder Holzbau Tradition und
Innovation für einen nachhaltigen Erfolg.

Neben der unternehmerischen Tätigkeit ist Berthold Schröder seit 2014 ehrenamtlich Präsident der Handwerkskammer Dortmund und seit 2021 auch des Westdeutschen Handwerkskammertags. Seine Frau Mechthild Schröder kümmert sich um das Marketing und die Buchhaltung. Auch sie engagiert sich in verschiedenen Netzwerken, unter anderem leitet sie den Arbeitskreis der Unternehmerfrauen im Handwerk.

Die Bereitschaft, sich stetig weiterzuentwickeln, hat das Unternehmen über Generationen hinweg begleitet. Gegründet wurde es 1924 von Zimmermeister Georg Schröder. Ob es sich um den Wiederaufbau des Betriebs 1952 nach dem frühen Tod des Firmengründers oder um die Expansion und Umsiedelung 1972 in das Gewerbegebiet an der Römerstraße handelt, Schröder hat sich immer wieder an die veränderten Anforderungen der Zeit angepasst.

„Als ich meine Lehre 1977 begonnen habe, hatten wir nicht einmal einen Gabelstapler und mussten die Holzbalken von Hand sortieren, wenn sie morgens vom LKW abgekippt wurden. Die Dachstühle wurden im Hof 1:1 aufgebaut, um sie später auf der Baustelle zu montieren“, erinnert sich Berthold Schröder. Heute ist die Arbeitsweise längst Geschichte. Dank moderner CAD-Technologie werden Dachstühle und ganze Häuser vorab digital in 3D geplant und simuliert. „Die technische Entwicklung hat sich enorm beschleunigt“, sagt Berthold Schröder.

Sein Sohn Adrian Schröder, der 2020 mit in die Geschäftsleitung einstieg, führte IFC-Schnittstellen ein, um die Pläne von Architekten und Fachplanern direkt einzulesen. Perspektivisch bereitet er das Unternehmen auf Building Information Modeling (BIM) vor. Durch BIM entsteht ein digitaler Zwilling eines Bauprojekts, in dem alle Details dokumentiert werden. „Das macht es möglich, dass man auch noch nach Jahrzehnten weiß, woher beispielsweise eine Türklinke stammt“, erklärt er. Damit wird nicht nur der Bauprozess optimiert, sondern auch die langfristige Instandhaltung und Wartung eines Gebäudes.

Moderner Holzbau: Nachhaltigkeit im Fokus

Adrian Schröder ist ein Verfechter des modernen Holzbaus. „Die Zukunft des Bauens liegt in der intelligenten Nutzung natürlicher Ressourcen“, erklärt er. „Holz bietet uns als nachwachsender Rohstoff unzählige Möglichkeiten, und dank modernster Technik können wir Bauprojekte effizienter und umweltfreundlicher gestalten.“

Holzbau Schröder ist in der Region einer der führenden Anbieter für Holzrahmenbau. Dieser Bereich macht mittlerweile rund 70 Prozent des Umsatzes aus. Zurzeit werden in der Werkshalle in Bockum-Hövel Elemente für ein mehrstöckiges Wohngebäude vorbereitet. Referenzprojekte wie die Kita in Drensteinfurt oder eine Gesamtschule in Bochum zeigen, dass Holzbau längst nicht mehr nur für private Einfamilienhäuser eingesetzt wird. Auch bei öffentlichen Aufträgen kommt der nachhaltige Rohstoff immer häufiger zum Einsatz. Neben dem Holzbau bietet das Unternehmen ein breites Leistungsspektrum, das Dachstühle, Dachsanierungen, Fassaden, den Innenausbau sowie Fenster und Haustüren umfasst.

Eine Stärke von Familienbetrieben sieht Berthold Schröder darin, über die eigene Generation hinauszublicken: „Wir investieren heute in die Zukunft, um für die nächsten Jahrzehnte gut vorbereitet zu sein.“ Das betrifft nicht nur den Ausbau technischer Innovationen, sondern auch die Ausbildung von Nachwuchskräften. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 26 Mitarbeiter:innen und fünf Auszubildende. Zusätzlich bietet die Firma eine Einstiegsqualifizierung an, um jungen Menschen den Einstieg ins Handwerk zu erleichtern.


Fotogalerie: © Werkstatt: Heinz Feußner, Kita: abdelkader Architekten, Gruppenfoto: Mirko Waltermann


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An Misserfolgen wachsen

Als Annka Westbrock auf der Bühne der Maxigastronomie vom Zusammenbruch ihrer unternehmerischen Existenz erzählt, stockt ihr die Stimme, und auch viele der Zuhörer:innen – die meisten von ihnen selbst Start-ups oder Selbstständige – müssen schlucken. Am Dienstag, 19. November, fand die erste Hammer „FuckUp Night“ der Wirtschaftsagentur IMPULS in Kooperation mit der Gründungsoffensive Hamm statt. „Damit möchten wir Startups Mut machen, sich von Misserfolgen nicht einschüchtern zu lassen, sondern an ihnen zu wachsen“, sagt Prokuristin Marina Heuermann.

Als Highlight der ­Gründungswoche lockte die FuckUp Night etwa 100 Gäste in Maxigastro.


Annka Westbrock war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere als Tanzlehrerin angelangt, bespielte mit einem sechsköpfigen Team zwei Standorte, tanzte selbst mit Stars der Branche, sahnte mit ihren Gruppen viel Applaus und drei Sterne beim „Supertalent“ ab, hatte die erste Hip-Hop-Stadtmeisterschaft ausrichten wollen, – als zwei Tage vor der Veranstaltung die Stadt anrief: Absage. Corona. Von 100 auf Null. Entlassungen, Standortschließungen, Überlebenskampf, Geschäftsaufgabe. „Doch wenn ich ganz ehrlich bin, und heute möchte ich ganz ehrlich sein, war ich damals körperlich und psychisch bereits so am Ende, dass ich das Tempo nicht mehr lange durchgehalten hätte.“ Annka Westbrock fand für sich einen neuen Weg als Moderatorin, Model und Dozentin und gibt heute wieder erste Tanzstunden. 


Auch Daniel Krahn, Gründer von „urlaubsguru.de“ zeigt in der Maxigastro Gefühle, als er „5 Fuckups in 5 Minunten“ präsentiert. Auch bei ihm schlug Corona hart ein, zwang ihn und seinen Kompagnon, die Belegschaft von 200 auf 70 Köpfe zu reduzieren. Die beiden standen vor der Entscheidung, das Geschäft an einen Investor zu verkaufen oder einen Millionenkredit aufzunehmen, für den sie persönlich hafteten. Sie entschieden sich, das Wagnis einzugehen. „Im März zahlen wir die letzte Rate ab, und mit heute 100 Leuten bin ich heute mit unserer gereiften Unternehmenskultur so glücklich wie nie zuvor“, sagt er. 

Frederik Dürr gibt zu, dass er bei seiner ersten Selbstständigkeit mit 20 Jahren vor allem vom eigenen Lamborghini träumte und nicht viel Ahnung von den großen Geschäften hatte, die er damals gemeinsam mit einem Kumpel anzetteln wollte: mit Alu beschichtete Portemonnaies, made in China. Ging schief. Dürr zahlte das Lehrgeld, gründete mit „myShoefitter“ eine Firma zur KI-unterstützten Schuhgrößenbestimmung und macht heute Geld mit Krypto-Mining. Auch Ben Scheurer, der erstmals mit 17 gründete, schoss aus heutiger Sicht in seiner anfänglichen Begeisterung einige Male übers Ziel hinaus. Was er dabei gelernt hat, gibt er heute in seiner „Gründer Academy“ weiter. 

Moderator Peter Godulle schuf eine vertrauensvolle Atmosphäre, sodass sich die Gäste im Anschluss noch lange über eigene Erfolge und Misserfolge austauschten. Für den stimmungsvollen Ausklang der ersten Hammer FuckUp Night sorgte DJ M & Mr. Light.


Fotogalerie: © Nico Schmitz


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Der Kreativitätscode. 25 Erfolgsregeln für Ihre Kreativität. Von Josef Brunner und Christian Sellmann. Vahlen. 29,80 €

Ist Kreativität das Ergebnis von strukturierten Prozessen in diversen Teams oder einsamen Spaziergängen? Spielen Wandfarben, Führungsstile oder technisches Wissen eine Rolle? Josef Brunner und Christian Sellmann verstehen Kreativität als komplexes Gefüge aus Fähigkeiten, Einstellungen und Prozessen und destillieren daraus fünf Kreativitätstypen, 25 Erfolgsregeln und 150 Schritte auf dem Weg zu mehr Kreativität. Im Blick haben sie dabei weniger künstlerische als unternehmerische Kreativität, entsprechend ihrem Hintergrund. Brunner ist ein sehr erfolgreicher Serienunternehmer, Sellmann Unternehmensberater, beide investieren in Start-ups. Eine Umfrage unter 200 Entscheider:innen und Praxisbeispiele bestätigen ihre These: Kreativität ist machbar. -upf

Weil Erfolg nicht das ist, was du denkst. Die 6 Schlüsselfaktoren für Mut, Mindset und Motivation. Von Monika Sattler. Haufe 2024. 29,99 €

Wenn das Foto von Promis allzu groß auf dem Titel prangt, bin ich erst einmal misstrauisch. Doch das Buch der ehemaligen Profi-Radrennsportlerin Monika Sattler gehört zum Besten, was ich in letzter Zeit zu dem Themenbereich in den Händen gehalten habe. Auf 110 Seiten reißt sie einen klaren Weg zum persönlichen Erfolg auf und bietet für jeden Schritt konkrete Übungen an. Grundlegend ist für sie dabei der Sinn des Strebens: „Finde dein Warum“. Als Erfolgsfaktoren thematisiert sie insgesamt 6 P: Purpose, Potential, Power, Perspective, People, Path. Also neben dem Warum die eigenen Stärken, die Power, die Ziele, Unterstützer:innen und schließlich die kleinen Schritte, die letztlich zum Erfolg führen. Bei Monika Sattler waren es 124 schweizer Pässe in 26 Tagen, einer ihrer Radrekorde. Nützlich ist das Buch sowohl für Einzel- oder Selbstcoaching als auch für die Arbeit mit Teams. -upf

Prompting like a Pro. KI im Verkauf erfolgreich einsetzen. Von Peter Huber. Haufe Taschen Guide, 14,99 €

In dem schmalen Heftchen steckt mehr drin, als auf den ersten Blick vermutet. Tatsächlich gelingt Peter Huber in dem Taschen Guide eine fundierte Einführung über die Anwendung von KI im Vertrieb. Sein Augenmerk gilt vor allem gut formulierten Prompts, also die Anleitungen, mit denen Tools wie ChatGPT dazu gebracht werden, Ergebnisse zu liefern, die den Arbeitsalltag erleichtern. Das reicht von der schlichten Rechtschreibkorrektur über Mail-Entwürfe für schwierige Kunden, Gesprächsvorbereitungen und Excel-Formeln bis zu SWAT-Analysen und Cross-Selling-Strategien. Dabei reißt Huber klar die Grenzen von KI auf und betont die Rolle menschlicher Begegnungen im Verkauf. -upf

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IMPULS.HAMM – Das Wirtschaftsmagazin

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