Familienfreundlichkeit ist ein Standortfaktor, der an Bedeutung gewinnt. Denn die Verfügbarkeit von Fach- und Arbeitskräften bestimmt die Wachstumschancen von Unternehmen. Hamm hat sich auf den Weg gemacht, familienfreundlichste Stadt Deutschlands zu werden.

Eine familienfreundliche Umgebung steigert nicht nur die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger, sondern wirkt sich auch positiv auf die Demografie und Wirtschaftskraft einer Kommune aus. Unternehmen profitieren gleich mehrfach: Ein attraktives Umfeld zieht Fachkräfte an, Eltern gut betreuter Kinder können mehr Zeit für die Erwerbsarbeit aufbringen und arbeiten letztlich auch entspannter und produktiver, wenn das Umfeld stimmt.

Die integrative Familienpolitik in Hamm ist breit gefächert und umfasst insgesamt acht Handlungsfelder. Diese ermöglichen eine strukturierte Herangehensweise und die Verknüpfung nahestehender Themen. Zu den Handlungsfeldern zählen unter anderem die Schaffung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen, der Ausbau des Betreuungsangebots und eine ­familienfreundliche Verwaltung einschließlich der Schaffung eines Familienrathauses.

Oberbürgermeister Marc Herter betont: „Hamm will die familienfreundlichste Stadt Deutschlands werden. Deshalb werden wir weiter engagiert daran arbeiten, die Lebensqualität für Familien zu verbessern und gleichzeitig ein attraktiver Standort für Unternehmen zu sein. Die Unterstützung und Zusammenarbeit aller Beteiligten – von der Stadtverwaltung über Unternehmen bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern – sind dabei entscheidend.“

Der erste Familienbericht der Stadt Hamm aus dem Jahr 2023 dokumentiert die bisherigen Erfolge und Herausforderungen auf dem Weg zur familienfreundlichsten Stadt Deutschlands. Der Bericht zeigt auf, wie weit die Stadt bereits gekommen ist, und gibt Einblicke in die vielfältigen Aktivitäten und Maßnahmen in den definierten Handlungsfeldern. So sind beispielsweise die Erneuerung zahlreicher Spielplätze und die Senkung der Kita-Gebühren konkrete Maßnahmen, die von den Familien positiv wahrgenommen werden. Ein zentrales Ziel der Stadt Hamm ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hierzu wurden bedarfsgerechte Betreuungsangebote und -zeiten geschaffen. Die Senkung der Kita-Gebühren und der Ausbau der Betreuungsinfrastruktur sind wesentliche Meilensteine. Im Dezember 2020 wurden die Kita-Beiträge halbiert, und seit August 2021 gelten neue Beitragssätze. Familien mit einem Einkommen unter 25.000 Euro sind beitragsfrei, und für Geschwisterkinder fallen keine Gebühren an. In 97 Prozent aller NRW-Kommunen sind die Beiträge höher.

Storybild Spielplatz zu familienfreundliches Hamm

Nur 1 Stunde

Etwa 2,5 Mio. erwerbstätige Mütter mit einem Kind unter 18 Jahren arbeiten weniger als 28 Stunden pro Woche. Würden diese Mütter eine Stunde pro Woche mehr arbeiten, entspräche das 71.000 Vollzeitstellen. Quelle: prognos 2022

Die Stadt Hamm hat den Ausbau der Kita- und Tagespflege sowie der offenen Ganztagsschulen (OGS) vorangetrieben. Durch Neubauten und Umbauten wurden zusätzliche Räume geschaffen, um dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass mehr als ein Drittel der Familien die Betreuungssituation in Kitas als sehr gut oder gut einschätzen. Weitere 44 Prozent bewerten sie als befriedigend oder ausreichend.

Besonders positiv hervorgehoben wurden die Senkung der Kita-Gebühren, der zügige Ausbau der Kita-Landschaft und digitale Angebote wie das Kita-Portal.

Pascal Ledune, Geschäftsführer der Hammer Wirtschaftsagentur IMPULS, betont die Bedeutung für die Unternehmen: „Bei meinen Unternehmensbesuchen stelle ich immer wieder fest, dass Familienfreundlichkeit ein ganz großes Thema ist. Viele Unternehmen beziehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihre Überlegungen mit ein. Dabei entstehen oftmals gute Ideen, die über Homeoffice und flexible Arbeitszeiten weit hinausgehen. Diese tollen Ansätze wollen wir mit der Auszeichnung ‚Familienfreundlicher Betrieb Hamm“ würdigen. Das soll auch dazu führen, dass die Unternehmen miteinander ins Gespräch kommen und voneinander lernen.“

Storybild zu familienfreundliches Hamm durch Arbeitgeber wie das Unternehmen Hesse
Storybild Junge mit älterer Dame zu familienfreundliches Hamm

Auszeichnung „Familienfreundliche Unternehmen in Hamm“

Zukünftig soll eine Auszeichnung die besonders familienfreundlichen Unternehmen in Hamm sichtbar machen. Dafür riefen die IMPULS und zahlreiche Partner zu einem Wettbewerb auf. Familiendezernentin Dr. Britta Obszerninks sieht in der breiten Unterstützung ein starkes Signal: „Wir können den Weg zur familienfreundlichsten Stadt Deutschlands nicht allein gehen. Die Wirtschaft macht einen großen Teil unserer städtischen Gesellschaft aus. Umso wichtiger ist, dass viele starke Partner bereit sind, in diese Richtung ein Zeichen zu setzen.“

Auch betriebswirtschaftlich lohnt sich ­Familienfreundlichkeit, denn sie ist ein wirksamer Hebel zur Gewinnung von Fachkräften.

Dabei kann es um flexible Arbeitszeiten und Elternzeitregelungen gehen, aber auch um Kinderbetreuung und Pflegeaufgaben oder die Zugänglichkeit von Schulungen für Beschäftigte mit familiären Verpflichtungen. „Die Unternehmen wollen mehr tun, denn sie haben erkannt, dass gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg sind“, sagt Marina Heuermann, IMPULS-Prokuristin und Leiterin der Abteilung „Unternehmensservice“. Knapp 50 Unternehmen aus Hamm haben sich in der ersten Runde beworben. Die Verleihung der Urkunden findet am 28. Oktober im Kurhaus Bad Hamm statt. Die Unternehmen dürfen zwei Jahre mit der Auszeichnung werben.


www.familienfreundliche-unternehmen-hamm.de

Storybild Siegelpräsentation zu familienfreundliche Unternehmen

Oberbürgermeister Marc Herter, IMPULS-Prokuristin Marina Heuermann, Familiendezernentin Dr. Britta Obszerninks und IMPULS-Geschäftsführer Pascal Ledune (v.l.) präsentieren das neue Siegel.

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