Gewerbeflächen in Hamm

Zwischen Herringen und Uentrop, Bockum-Hövel und Rhynern

Seit der kommunalen Neugliederung 1975 zählt Hamm mit 226 Quadratkilometern flächenmäßig zu den größten Städten Nordrhein-Westfalens. Zum Vergleich: Der Staat Liechtenstein misst nur 160 km2. Einen wesentlichen Beitrag zur Fläche und auch zum wirtschaftlichen Potenzial der Stadt leisteten die neuen Stadtbezirke Bockum-Hövel, Rhynern, Heessen, Uentrop, Pelkum und Herringen. Heute ist Hamm ein bedeutender Wirtschaftsstandort mit trimodaler Verkehrsanbindung über zwei Autobahnen, den Kanal und das Schienennetz.

Die gezielte Erschließung und Vermarktung der Gewerbegebiete hat in den vergangenen Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilität und zum Strukturwandel geleistet. Besonders in Zeiten des Rückzugs des Bergbaus war es essenziell, neue Perspektiven zu schaffen – für Unternehmen und für die Menschen in Hamm.

Hier kam und kommt der städtischen Wirtschaftsförderung sowie ihrer Nachfolgegesellschaft, der IMPULS eine Schlüsselrolle zu. Mit strategischem Blick auf nachhaltige Flächennutzung und die Qualität von Arbeitsplätzen ist es der IMPULS immer wieder gelungen, attraktive Unternehmen in Hamm anzusiedeln. Dabei geht es nicht nur um Investitionen, sondern auch um die Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen, die den Verlust der Stellen im Bergbau kompensieren konnten und neue Perspektiven bieten.

Quer durch Hamm

Von Osten nach Westen zieht sich der Datteln-Hamm-Kanal quer durch die Stadt. Über die gesamte Länge ist er durchgehend von Fuß- und Radwegen gesäumt. Eine Tour entlang des Kanals vermittelt ein Gefühl für die Ausdehnung und auch die Struktur der Stadt mit ihren Kontrasten zwischen Industrie und Grünflächen, Wohnen, Arbeit und Freizeit.

Ein großer Erfolg ist die Konversion ehemals industriell genutzter Flächen, etwa alter Zechen- oder Militärareale. Hier sind moderne Gewerbeareale entstanden, die sich flexibel an die Anforderungen verschiedenster Branchen anpassen lassen.

Die Nachfrage ist groß – und die verfügbare Fläche zunehmend knapp. Gerade deshalb ist ein verantwortungsvoller, vorausschauender Umgang mit der Ressource Fläche von zentraler Bedeutung.

Dabei geht es nicht nur darum, möglichst viele Unternehmen zu gewinnen, sondern auch um die Qualität von Neuansiedlungen und darum, der heimischen Wirtschaft ausreichend Optionen für Wachstum zu bieten. Ziel ist es, Unternehmen anzusprechen und zu halten, die hochwertige Arbeitsplätze schaffen, Innovation fördern und zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt beitragen.

Ein Blick auf ausgewählte Gewerbestandorte verdeutlicht, wie sich die Stadt den veränderten Anforderungen der Wirtschaft stellt – sei es durch die gezielte Entwicklung großer Energie- und Industrieflächen, die Reaktivierung ehemaliger Bergbauareale oder Erschließung von Flächen für die Expansionsansprüche mittelständischer Handwerks- und Industriebetriebe. 

Hamms Gewerbegebiete von oben

Aktuelle Eindrücke von ausgewählten Gewerbegebieten in verschiedenen Bezirken der Großstadt Hamm.

Flächen für Erfolgsgeschichten

In allen Bezirken Hamms finden sich Gewerbegebiete für unterschiedliche Ansprüche, große Industrieflächen für Produktions- und Energieunternehmen sowie kleinteiligere Grundstücke für Handwerker, darunter auch Konversionsflächen auf ehemaligem Bergwerks- oder Militärgelände. Hier können nur einige Beispiele gezeigt werden. Die Mitarbeiter:innen der IMPULS unterstützen Sie gerne bei Ihrer Suche nach dem passenden Standort. 

Energiestandort Uentrop

Großflächige Nutzungen für Industrie-, Energie und Logistikunternehmen prägen die Gewerbegebiete an der Siegenbeckstraße, in Uentrop-Mitte und den K-Park. Besonders hervorzuheben ist die Rolle als Energiestandort. Wo die RWE bis 2021 Steinkohle verstromte, entsteht zurzeit einer der größten Batteriespeicher Deutschlands. Auf einer Fläche von mehr als 6 Hektar errichtet RWE drei Batterieparks mit einer Kapazität von 1,2 Gigawattstunden. Außerdem errichtet Amprion einen Konverter, der als große grüne Steckdose am Ende der Stromtrasse von der Nordseeküste die Windenergie verfügbar macht. Restflächen sind für Unternehmen der Wasserstofftechnologie reserviert.

Gewerbegebiet Lipperandstraße

Das Gewerbegebiet im Norden Bockum-Hövels mit einer guten Anbindung an die A1 eignet sich durch einen relativ kleinteiligen Zuschnitt für kleine und mittelständische Unternehmen. Es ist Eigentum des Bauunternehmens Heckmann, die IMPULS unterstützt den Eigentümer bei der Vermarktung und spricht über den Aufsichtsrat Empfehlungen aus. In diesem Gewerbegebiet sind noch Flächen verfügbar.

Gewerbegebiet Östingstraße/Ortsgüterbahnhof

Das Gewerbegebiet Östingstraße in Hamm-Mitte gehört zu den ältesten Gewerbegebieten der Stadt. Entsprechend heterogen ist seine historisch gewachsene Struktur, mit Handwerks- und Handelsbetrieben, Sport- und Brachflächen. Fast durch das gesamte Gebiet verläuft eine Bahntrasse, sodass für viele Grundstücke die Möglichkeit eines direkten Gleisanschlusses besteht. Ein großer Arbeitgeber in diesem Gewerbegebiet wird auch in Zukunft die Firma Manns bleiben.

Gewerbepark Rhynern

Mit einer Fläche von 81 Hektar und rund 125 Unternehmen gehören die Gewerbegebiete in Rhynern (Bild oben und links) zu den größten der Stadt. Die verkehrsgünstige Lage an der Autobahnausfahrt und der B63 macht es besonders interessant für Produktions- und Großhandelsunternehmen, aber auch große Dienstleister und innovative Software-Firmen sind hier ansässig geworden. Der Zusammenhalt und das Engagement der Unternehmen wird in Aktionen wie dem gemeinsamen Tag der offenen Tür am 20. September zum Ausdruck gebracht.

CreativRevier Heinrich-Robert

In den Stadtteilen Pelkum und Herringen entsteht mit dem CreativRevier Heinrich Robert ein besonders attraktives Projekt: Auf dem 53 Hektar großen Gelände des ehemaligen Bergwerks sind Flächen für Wohnen, Gewerbe und Einzelhandel vorgesehen. Herzstück ist das CreativQuartier mit zum Teil denkmalgeschützten Bergwerksgebäuden, die vor allem für Kreativ- und Freizeitwirtschaft entwickelt werden.

Hafen Hamm

Der Hafen Hamm ist nicht nur ein Umschlagplatz, sondern Standort zahlreicher innovativer Arbeitgeber, welche die trimodale Anbindung Hamms an Kanal, Schiene und Straße zugutekommt. Millionenschwere Investitionen wie zum Beispiel das Maxi-Terminal von Lanfer oder die Erweiterungen von Jäckering werten den Standort zusätzlich auf.

Industriegebiet Westfalen

Neue Ansiedlungen in unmittelbarer Nähe zur Autobahnausfahrt wird das interkommunale Industriegebiet Westfalen ermöglichen. Ziel ist es, auf dem 42 Hektar großen Gelände neben der A2 möglichst viele qualitativ hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen

Gewerbequartier Hohefeld

Das Gewerbequartier Hohefeld auf einer ehemals militärisch genutzten Fläche zählt offiziell zum Stadtbezirk Uentrop, liegt aber nicht weit von der Innenstadt. Die relativ kleinen Flächen waren vor allem bei Handwerksbetrieben begehrt und sind bis auf kleine Restflächen vollständig vermarktet.

Gewerbepark Ökozentrum

Das Gelände der ehemaligen Zeche Sachsen in Heessen wurde ab 1980 saniert, um hier einen ökologisch orientierten Gewerbepark mit hohem Grünflächenanteil entstehen zu lassen. Die strengen Auflagen wurden mittlerweile gelockert, sodass sich auch Unternehmen wie die Eurobahn, ein Baumarkt sowie Handwerksbetriebe und Handelsunternehmen ansiedeln konnten.

Gewerbegebiet Radbod

Rund um die Schachtgerüste der stillgelegten Zeche Radbod wurden relativ kleinteilige Grundstücke für kleine und mittlere Betriebe erschlossen. Vor allem Handwerksbetriebe und Großhandelsunternehmen siedelten sich hier an. Viele von ihnen stammen aus ­Bockum-Hövel und nutzten hier die Möglichkeit zur Expansion.

© Luftbilder von Heinz Blossey

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01/2025